Willst Du Mathe Studieren, bist aber unsicher, ob Du damit beruflich erfolgreich sein kannst?
Zwei gute Nachrichten habe ich hier für Dich
- Die erste: Du bist nicht allein; denn fast die Hälfte der Mathematik Studierenden ist weiblich.
- Die zweite: Unter den Mathematikabsolventen herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Deine Berufschancen sind also blendend.
Jedoch: Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt:
Aller Anfang ist schwer und das gilt wohl in besonderem Maße für das Mathematikstudium.
Besuche den Vorkurs
Weil viele Studierende dieses Studienfaches am Anfang einige Schwierigkeiten haben, bieten die meisten Hochschulen sogenannte Vorkurse in Mathe an, um alle auf gleiches Niveau zu bringen.
Warum fällt der Sprung von der Schulmathematik zum Studienfach Mathe dennoch so schwer?
Weil der mathematische Beweis in den Mittelpunkt rückt.
Der Einstieg an der Uni beginnt mit dem, was Du in der Schule gelernt hast. Dann wird dies in einem schnellen Ritt hinter sich gelassen und Du betrittst das Gebiet der wissenschaftlichen Mathematik.
Die Mathe wird richtig abstrakt.
Alles wird in Frage gestellt, auch das, von dem Du geglaubt hast, Du hättest es verstanden. Jetzt musst Du es erneut lernen, aber unter einem anderen Blickwinkel: Die Beweisführung steht im Mittelpunkt.
Lass Dich davon nicht kirre machen.
Es geht um den Lösungsweg
Hm, das hast Du doch schon in der Schule gehört oder?
Ganz genau.
Du wirst im ersten Semester Aufgaben bekommen, die ganz schön happig sind.
Der Clou ist, den Lösungsweg zu finden. Und das machst Du am besten zusammen mit zwei oder drei anderen in einer Lerngruppe. Jeder von euch weiß etwas und gemeinsam werdet ihr den Lösungsweg finden. Dieses gemeinsame Lernen ist an der Uni erlaubt, ja sogar gewünscht.
Denk an mich und diesen Rat, wenn Du soweit bist.
„Aber was“, so fragst Du Dich oder mich,
„was mache ich mit einem Mathe-Studium beruflich?“
Viele, die ein mathe-Studium aufnehmen wollen, haben keine Vorstellung davon, was sie beruflich damit machen können und wählen aus dieser Unsicherheit das Fach Mathe in einem Lehramtsstudium.
Das finde ich fatal.
Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass Du Lehramt studierst mit dem Unterrichtsfach Mathe. Aber nur dann, wenn Du wirklich Lehrerin werden willst. Sonst landest Du im falschen Beruf und vermiest vielleicht auch noch einer ganzen Reihe an Schülerinnen die Freude an der Mathe, weil Dir gar nichts daran liegt, ihnen die Mathematik verständlich zu machen.
Es gibt keinen Grund, Angst zu haben, dass Du nach einem Mathe-Studium keinen guten Job bekommst.
Du wirst neben der Mathe ein Mathematik nahes Anwendungsfach studieren z.B. Informatik, E-Technik, Physik, Wirtschaft, Statistik und manch’ anderes.
Du wirst während Deines Studiums wie andere Studentinnen auch Praktika in Unternehmen absolvieren, um zum einen Arbeitsabläufe ganz allgemein und zum anderen Arbeitsbereiche kennenzulernen, bei denen Deine mathematischen Fähigkeiten voll zum Einsatz kommen.
Im Master kannst Du Dich selbstverständlich spezialisieren.
Was macht nun Mathematiker für die Wirtschaft so interessant?
Du lernst im Studium,
- mit logischen Beweisketten auf Axiomen aufbauend Antworten auf viele Fragen zu finden,
- abstrakt und strategisch zu denken
- mit mathematischen Modellen umzugehen.
Als Mathematikerin arbeitest Du
- bei Versicherungen und in der Finanzwirtschaft z.Bl. in der Risikoabschätzung
- in der Autoindustrie, um komplexe Systeme zu simulieren
- im Flugzeug- und Maschinenbau
- in der Unternehmensberatung
- in der Forschung
- und wirklich, wirklich vieles mehr.
ich kenne Mathematiker in der Studienberatung, im Museum, beim Rundfunk, um nur einige zu nennen.
Und last but not least spricht natürlich nichts gegen ein Lehramtsstudium, wenn Du gut erklären kannst, Schüler magst (auch diejenigen, die Mathe nicht mögen) und mit allerhand Konflikten im Dreieck von Schülern, Eltern und Lehrern gut zurecht kommst.
Prüfe Dich hierfür z.B. in einem Self-assessment für den Lehrerberuf http://www.self.mzl.lmu.de
Su und jetzt mach’ Dich auf die Socken, informiere Dich im netz, bei Studienfachberatern oder der Fachschaft für Mathematik an der Uni Deiner Wahl.
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